Yellowstone / Glacier NP

 

29.7.-1.8.2012                                                                                                        Autor: Marc

Achtung Bären! 

Nach einer Übernachtung ganz alleine auf dem Campground Five Springs ging es nun also auf in den Yellowstone National Park. Der Ort Cody ist für Interessierte an der Western- und Indianergeschichte sehenswert. Es gibt ein riesiges Museum zu Ehren von Buffallo Bill. Für uns nicht unbedingt das was wir suchen. Wir fuhren über mehr als 2500 Meter hohe Pässe zum Nordost-Eingang des Yellowstone. Unsere Nachfrage für einen Campingplatz im Park verhiess schon mal nichts Gutes. Alles ausgebucht. Die Campgrounds werden hier anscheinend bis zu einem Jahr im voraus gebucht… Zum Glück gab es im Dorf Cooke City einige Herbergen und davor auch einige Campgrounds. Der erste war schon mal gesperrt: Bären! Am zweiten stand dann, dass nur Camper mit harten Wänden und keine Zelte erlaubt seien. Also schön, müssten wir halt im Auto schlafen. Als wir so an der Registration standen, fuhr ein Mann im Pickup heran. Er erzählte uns, dass gestern Abend ein riesiger Grizzly auf dem Platz war. Er habe ihn heute morgen gesehen, als er die Türe seines Wohnwagens öffnete. Ein Riesenbär.

 

Etwas eingeschüchtert gingen wir zurück in das Dorf, uns beraten. Bärenspray kaufen, im Dorf etwas essen und dann eben im Auto auf diesem Grizzlypark übernachten und dann ganz früh los in den Yellowstone Park. Das war unsere Taktik. Marc zeigte sich doch sehr beeindruckt von der Grizzlygeschichte und meinte, man sollte diese Bären doch einfach am Abend anbinden oder einsperren… Unser Nachbar auf dem Campingplatz beruhigte die Situation dann doch wieder etwas. Er meinte, dass das nicht so schlimm sei. Beruhigt gingen wir ins Bett bis um fünf Uhr der Wecker klingelte.

 

In der Hoffnung dank unserem frühen Aufstehen wenigstens ein paar Tiere zu sehen, fuhren wir in den Yellowstone. Doch in den USA funktioniert wohl nichts wie wir uns das von zuhause gewohnt sind. Weit und breit nichts! Wahrscheinlich hat die Parkverwaltung Marc’s Ruf von gestern Abend doch gehört und die Tiere eingesperrt...

 

Über einen wieder sehr hohen Pass fuhren wir Richtung Süden in Richtung der bekannten Geysire. Es gab immer wieder mal Bisons zu sehen, das wars dann aber auch schon. An einem Punkt standen Massen von Menschen mit Feldstechern und Kameras bewaffnet. Auf Beate’s Frage was sie den sehen würden, kam die Antwort: nichts! Aber vielleicht kommt ja noch was. Jaja, einer stellt sich mal hin und alle anderen gaffen auch.

Old Faithful durften wir dann auch noch bei einem Ausbruch der Wasserfontäne beobachten. „Du, ich hätte mir das grösser vorgestellt“, kam der Kommentar von Marc. Insider-Spruch, den Rico zuhause wahrscheinlich versteht. Wir liefen den üblichen Rundgang ab, da wir ja nun schon mal da waren. Weitere kleinere und grössere Geysire, heisse Quellen und Matschlöcher folgten. Den ersten Gruss haben wir auch noch erhalten. Auf einem Parkplatz bemerkten wir, dass unser staubiger Patrol überall beschrieben wurde. Familie Fitze aus Graubünden. Danke und Gruss zurück. Das Highlight des Yellowstone NP war für uns dann die Beobachtung eines Elk’s (nicht zu verwechseln mit einem Elch!) aus einer Distanz von vielleicht 10 Metern. Ein mächtiger Hirsch und noch um einiges grösser als die Bisons. Von weitem sahen wir dann noch Elche. Das wars dann auch schon vom Yellowstone NP. Unsere geplanten drei Tage wurden auf einen einzigen gekürzt. Grund: keine freien Campingplätze und „ich hätte es mir grösser vorgestellt“. Das positive daran: Marc musste nicht soviel Geduld für Foto-Stops aufbringen und Beate muss nicht so viele Fotos sichten!

Unser nächstes Ziel war der Glacier Nationalpark an der Grenze zu Canada. Dazu durchfuhren wir einige schöne und einige weniger schöne Gebiete Montana’s. Auf dem Weg zum Flathead – See war der Unterschied zwischen schon fast Slum-ähnlichen Hütten im Indianer-Reservat und Villen der Weissen am See recht drastisch. Etwas Positives war der „Dodge Little Red Express“ den wir am Strassenrand sahen. Genau der Gleiche wie Rico zuhause noch in Einzelteilen rum liegen hat. Ja, ein schönes Auto! Rico, unbedingt fertig machen. Hoffe ich kann ihn, wenn ich zurück komme, schon mal fahren!

Der Glacier Nationalpark gefiel uns dann schon besser als der Yellowstone. Es ist viel gebirgiger. Gletscher hat es zwar nur einen ganz kleinen, doch man sieht die Entstehung der Täler sehr schön. Die Passstrasse auf den Loganpass (2025 m.ü.M.) war auch sehr schön. Zwar viel Verkehr, aber einige Stellen können schon fast mit der Strassenbaukunst in Norditalien mithalten.

Wir setzten unsere Reise an diesem Tag noch bis Waterton in Canada fort. Der Waterton Nationalpark ist mit dem Glacier Nationalpark in den USA direkt verbunden. Der Grenzübertritt nach Canada lief dann absolut problemlos. Wir mussten nicht mal all unser Obst und Fleisch, welches wir noch dabei hatten, aufessen.

Bären haben wir trotz aller Warnungen, Warnschildern usw. bisher immer noch keine gesehen. Wir glauben mittlerweile schon fast, dass es diese Tiere gar nicht gibt. Wahrscheinlich gibt es sogar in der Schweiz mehr Bären zu sehen als hier. Vielleicht sehen wir ja in Canada unseren ersten Bären?! Doch davon mehr in unserem nächsten Bericht!

 

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