Panama

April 2013                                                                                                                       Autor: Beate

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt!

Wahnsinn! Wir sind mit unserem Nissan Patrol von Baltimore quer durch den Norden der USA bis zum Yellowstone Nationalpark gefahren. Weiter ging es dann Richtung Norden. Das viel gelobte Kanada lag auf unserem Weg. Durch den Westen Kanadas bis in die nördlichste bewohnte Region nach Inuvik führte uns unsere Reise. Wir sind sogar bis zum Nordpolarmeer nach Tuktujaktak geflogen, wo Marc ein sehr erfrischendes Bad genommen hat. Den Dempster Highway alles wieder zurück und dann auf dem Top of the World Highway nach Alaska. Leider waren die zwei Wochen in Alaska sehr verregnet, aber denn noch schön. Richtung Kennykot Mine konnten wir sogar einen Luchs beobachten. Auf dem Weg Richtung Süden schauten wir bei Marc seinem Onkel und bei den Schönbächlers vorbei. Danach konnten wir eine Woche in totaler Wildnis mit dem Kanu auf dem Bowron Lake verbringen. Wir sind uns einig: Dies ist einer unserer Favoriten auf dieser Reise.

Nach dem intensiven Naturerlebnis, verlangsamten wir unser Reisetempo und nahmen uns viel Zeit um den Westen der USA zu erkunden. In Moab blieben wir gleich 2 Wochen. Vom orange bis tiefroten Sandstein über die atemberaubende, gestreifte Landschaft um Page (The Wave und White Pocket) über das vereinsamte Death Valley bis zur absoluten Kitschstadt Las Vegas war alles dabei. Der Westen der USA besticht durch seine unglaubliche Vielfalt und Unterschiedlichkeit. Jeder Nationalpark sieht anders aus, aber unser Favorit war der Arches Nationalpark. Das Reisen war hier sehr einfach und unkompliziert. Das wissen auch die Amerikaner. Je weiter wir Richtung Süden und damit nach Mexiko kamen, desto mehr wurden wir als lebensmüde oder verrückt bezeichnet. Mexiko sei zu gefährlich und wir sollten dort ja nicht hinfahren.

Nun wir überquerten dann doch Mitte Januar die Grenze zu Mexiko und fuhren die Baja California hinunter. Auf der Hälfte nahmen wir die Fähre von Santa Rosalia nach Guayamas, hier zweigten wir ins Hochland Mexikos ab. Die Strassen, welche in die Berge führten, waren traumhaft. Wir bewegten uns praktisch immer über 1800m und uns umgaben üppige Pinienwälder.  Der Copper Canyon und der Baseseachic Nationalpark überraschten uns mit ihrer Schönheit.  

Die Städte Guanajato und Taxco waren wohl die aussergewöhnlichsten Städte unserer Reise.  Langsam endete das Hochland Mexikos und wir waren in der Wärme Zentralamerikas angekommen. Einige Mayaruinen  erkundeten wir in Mexiko: Monte Alban,  Palenque und  Calakmul. Uns gefielen die letzten beiden am besten. Belize ist ein kleines, aber feines Land und wir schnorchelten am zweitgrössten Riff der Welt in glasklarem, türkisfarbenem Wasser. In Guatemala sahen wir uns die Tikalruinen an und fuhren auf der „Mutter alles Schotterstrassen“. Nach einer Woche Spanischkurs in Antigua, ging es weiter Richtung Honduras. Hier besuchten wir die Copanruinen. Leider sind wir durch Honduras und Nicargua nur durchgefahren. Wir wollten uns auf Costa Rica konzentrieren. Vor der Grenze zu Costa Rica trafen wir Tina und Marco. Mit den zweien haben wir Costa Rica bereist. Zu erst ging es zu Guido und Agi, dann zum Vulkan Arenal, gefolgt von einer Wanderung auf den Chatovulkan. Bei einem guten Abendessen in der kleinen Schweiz sammelten wir wieder Kräfte. Über Monteverde ging es weiter Richtung Nicoya Halbinsel. Hier fuhren wir die gesamte Pazifikküste entlang.

Dies ist nur eine kleine Zusammenfassung von unserer Reise. Es gibt noch unendlich viele grosse und kleine Erinnerung, viele nette Bekanntschaften und hilfsbereite Menschen unterwegs. Die Erinnerung an diese Reise kann uns niemand nehmen und wir werden dies auch nie vergessen.

Nach nun gut 40.000km haben wir uns entschieden, die Reise in Panama zu beenden. Marc hatte zunehmend Probleme mit der schwülen Hitze und andere Gründe bewegten uns zu diesem Entschluss.

Den Bericht zur Verschiffung von Panama (Manzanillo) nach Deutschland (Bremerhaven) findet ihr hier.

Die knapp zehnmonatige Reise ist trotz des vorzeitigen Endes in Panama ein Erfolg gewesen. Wir haben den Schritt in die Ungewissheit und Reisefreiheit gewagt. Andere Kulturen durften wir kennen lernen und wir haben einen ganz neuen Reisestil entdeckt. Der Nissan Patrol war sehr zuverlässig und unser stetiger, treuer Begleiter.

Wir sind froh über den Entschluss, dieses Abenteuer in Angriff genommen zu haben, konnten wir doch soviel wertvolles dazu lernen.

Wer nur schon ansatzweise darüber nachdenkt, eine solche Reise zu unternehmen, der sollte es schnellstmöglich tun. Denn die Welt verändert sich. Es wird nicht sicherer in der Welt und die Natur wird nicht schöner. Da wo wir noch Schotterstrassen gefahren sind, können in den nächsten Jahren schon Autobahnen sein. Da wo jetzt noch Tiere in freier Wildbahn leben, können in den nächsten Jahren schon Hotelkomplexe stehen. Auch in den zentralamerikanischen Ländern hält der Fortschritt Einzug.

 

In diesem Sinne:

In 20 Jahren werdet ihr eher von den Dingen enttäuscht sein,

die Ihr nicht getan habt, als von denen, die ihr getan habt.

Lichte  die Anker und verlasse den sicheren Hafen,

lasse den Passatwind in die Segel schiessen.

Erkunde, Träume, Entdecke!

Mark Twain (1835 - 1910)

 

Viel Spass beim Stöbern und Reisen!

Marc und Beate