Mexico & Belize

21. Februar bis 4. März 2013                                                                                             Autor: Marc

 

Von Mexico nach Belize

Nun sind wir angelangt im Gebiet der „Zapatisten“. Diese linksorientierte Organisation ist hier in Chiapas sehr verbreitet und überall spürbar. Das typische Kennzeichen ist, dass sie ihre Gesichter mit einer Maske verhüllen. Rebellenmythos oder wichtiges linkes Getue? Wir wollen es nicht beurteilen.

Auf dem Campingplatz von San Cristobal treffen wir wieder auf Doug und Jo, welche wir schon in Guanajuato getroffen hatten. Wir verbrachten zusammen einen Tag in der Stadt, assen zusammen Mittag und besuchten das Museum der Maya Medizin. Für Beate interessant, wobei der Begriff Museum etwas übertrieben ist. Wir kauften dann noch eine „Maya-Medizin“ gegen den Juckreiz der Moskitostiche, die uns seit einigen Tagen plagen. Wir glauben fest daran, dass es hilft…

Mit den beiden Amerikanern besuchten wir dann noch eine etwas ausserhalb gelegene kleine Stadt, San Juan Chemula, in welcher etwas eigenartige Gesetze herrschen. So ist es ausdrücklich untersagt Fotos zu machen. Es ist eine Art spirituelles Zentrum eines Eingeborenen-Volkes, der Tzotzil. Um in die Kirche am Hauptplatz zu kommen, muss man als Auswärtiger Eintritt bezahlen, 20 Pesos. Beate wollte nicht. Ich ging dann rein und was ich da sah, war so anders als jede Kirche, die ich bisher gesehen habe. Die Kirche hatte auch ihre Heiligenstatuen, wie alle in Mexico. Der Boden war aber mit frischen Pinienästen ausgelegt. Es hatte keine Bänke, stattdessen sassen überall Leute und Naturheiler am Boden, mit irgendwelchen Ritualen beschäftigt. Was ich oft sah: lebende Hühner, die für die Zeremonien benutzt wurden. Auf jeden Fall wurden die Hühner immer ruhiger. Ob die Heiler ihnen den Kopf umgedreht hatten oder sie erstickt haben, habe ich leider nicht gesehen. Ein weiteres wichtiges Opfer war, man glaubt es kaum: Coca Cola und Fresca (Grapefruit-Limonade). Überall standen Fläschchen davon herum und immer wieder wurde mal ein Schluck genommen oder etwas für irgendein Ritual verschüttet. Schon komische Sitten…

Am nächsten Abend erwarteten wir dann noch Henning, Anna und Emily. Kurz zuvor erfuhren wir per Email, dass sie auch ganz in der Nähe sind. Emily habe schon mehrmals gefragt wo „Bette“ sei. Vor allem darüber hat sich Beate sehr gefreut. Wir genossen einen gemeinsamen Abend und Vormittag, dann hiess es für uns weiter Richtung Yucatan Halbinsel. Unser nächstes Ziel sollte Palenque sein. Die Fahrt dahin zog sich extrem in die Länge. Auf der Karte sah es so kurz aus, doch die unendlich vielen Kurven, Topes, Schlaglöcher und der viele Verkehr machten daraus eine sechs Stunden dauernde Fahrt.

Palenque war sehr schön. Für uns waren es die ersten richtigen Ruinen, wie wir sie uns vorgestellt hatten. Wir verbrachten am nächsten Morgen einige Stunden in den Ruinen. Doch seit San Cristobal wussten wir auch, dass wir vorwärtsmachen müssen. Ende Mai muss ich nochmals in die Schweiz zurück fliegen und Beate’s Freundin Andrea hat nun definitiv ihren Urlaub für Juni bekommen. Somit sollten wir dann in Quito sein und jetzt etwas Gas geben, denn die Verschiffung braucht auch noch einige Zeit. Zusätzlich haben wir von einem Kollegen, der momentan in Kolumbien unterwegs ist, den Tipp bekommen direkt nach Ecuador zu verschiffen, da in Kolumbien gerade die Kaffeebauern streiken und es nicht nach einem schnellen Ende aussehe. Auf jeden Fall stecken sie fest und kommen nicht weiter… Wir beschliessen deshalb kurzfristig auf Yucatan zu verzichten und direkt zur Grenze nach Belize zu fahren. Auf dem Weg dahin übernachten wir an einer tollen Laguna (sogar eine Krokodil oder Alligator soll es darin geben – schwimmen verboten…). Wir fahren dann nochmal einige Kilometer zurück und besuchen eine Ruinenstätte mitten im Urwald – Calakmul. 60 Kilometer geht es dabei von der Hauptstrasse ab (und dann auch wieder zurück). Die Ruine ist nicht so bekannt wie Palenque oder Tikal in Guatemala, aber wie sich später in Tikal für uns zeigt, die etwas Schönere und Grössere.

 

28.Februar bis 4. März 2013

Belize

Vor unserem Grenzübertritt nach Belize organisieren wir nochmal einiges, damit der Grenzübertritt auch problemlos klappt. Er tut es auch. Belize ist sehr „locker“ – ein bisschen „Jamaika Mann!!!“. Wir fahren danach gleich mal durch das ganze Land und sind am Abend in Sitee River. Von da soll ein Boot zum Glovers Atoll hinausfahren wo es hervorragende Schnorchelmöglichkeiten geben soll. Leider sind wir einen Tag zu spät. Das Boot ist weg. Ein Boot nur für uns zu chartern, erscheint uns dann doch etwas zu teuer. Wir beschliessen also weiterzuschauen und fahren ins Nachbardorf Hopkins. Dort sehen wir ein Schild „Tourist-Info“, gehen rein und fragen nach „Schnorchelmöglichkeiten“. „Seit ihr Deutsche? Dann können wir auch deutsch reden!“, bekommen wir zu hören. Mirko und Annett leben seit 2009 in Belize und organisieren Touren zum Schnorcheln, Tauchen, Cave Tubing usw. Daneben kümmern sie sich um Häuser von Amerikanern, die vielleicht einmal im Jahr in Belize Ferien verbringen. Wir können sehr günstig auf einem Parkplatz des angrenzenden Guesthouses übernachten und Mirko organisiert uns einen Schnorchelausflug. Fast hätten wir es gelassen. Nicht weil wir nicht wollten, sondern weil das Wetter in der Karibik schlecht war, kalt, viel Wind und sogar etwas Regen.

Wie gesagt, wir haben es doch noch geschafft. Nur wir zwei fahren mit dem Führer und seinen zwei Jungen raus zum Riff. Ich tue mich anfangs etwas schwer mit dem Luftholen durch den Schnorchel. Ich denke immer ich bekäme zu wenig Luft Doch schlussendlich klappt es dann doch. Wir unternehmen einige Schnorchelgänge und die Zeit verrinnt wie im Flug. Die Unterwasserwelt ist bezaubernd, fantastisch! Beate hat am nächsten Tag etwas Nachwirkungen von der Rückfahrt mit dem Boot, hat sie sich den Rücken etwas angeschlagen, bzw. gestaucht. Ich kämpfe mit meinem Sonnenbrand, der jedoch im Gejucke der Mückenstiche untergeht…

Am nächsten Tag reisen wir nach Guatemala ein, mehr dazu im nächsten Bericht.

 

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