Vancouver

13.-21. Oktober 2012                                                                                                Autor: Beate

Vancouver – rein in den Grossstadtdschungel

Es macht wahrscheinlich wenig Sinn, wenn ich (Marc) den Bericht über Vancouver schreibe. Erstens ist es ja wohl allgemein bekannt, dass ich nicht gerade der geborene Stadtmensch bin und zweitens würde es bei der extremen Dichte an schönen und teuren Autos in Downtown Vancouver wohl zu einer Abhandlung der verschiedenen Automarken kommen. Ich habe bisher noch nicht einmal an der Bahnhofstrasse in Zürich soviele edle BMW's, Mercedes, Maserati's, Ferrari's, Lamborghini's usw. gesehen. Klar, wir sind ja auch mitten im Finanzzentrum der Stadt. Hier nun der Bericht aus Beates Sicht:

Auf dem Weg nach Vancouver durchqueren wir eine andere Landschaft. Es wird bergiger und trockener. Hier gab es schon länger keinen Regen mehr. In Stewart haben wir in den Nachrichten gesehen, dass eine lange Trockenperiode in diesem Gebiet herrschte. Die Wiesen sind braun und trocken. Nur an den Stellen wo bewässert wird, wächst grünes Gras. Wir folgen weiter dem Fraser River, der in einem wunderschönen Canyonverläuft.

In Whistler legen wir einen kurzen Stopp ein. Wir spazieren durch das sehr gut ausgebaute Zentrum. Viele teure und luxuriöse Geschäfte reihen sich aneinander. 2010 war Whistler neben Vancouver einer der Hauptaustragungsorte für die olympischen Winterspiele. Man merkt wie viel Geld hier geflossen sein…

Am Nachmittag treffen wir in Vancouver ein. Es regnet in Strömen und wir steuern als erstes die Besucherinformation an. Dort verschaffen wir uns einen Überblick über Vancouver und seine Attraktionen. Am Abend schlafen wir in der Nähe von einem Walmart. Am nächsten Morgen treffen wir RonPutzi, einen Freund von Brian. Rons Eltern kommen auch aus dem Prättigau.Er selbst ist in Kanada aufgewachsen. Wir können bei ihm im Appartement übernachten, welches mitten in Vancouver Downtown liegt. Vielen Dank dafür! Während der nächsten drei Tage erkunden wir Vancouver zu Fuss, mit dem Bike und dem Bus. Es war schon ein kleiner Kulturschock, raus aus der Wildnis und rein in den Grossstadtdschungel. Die Hochhäuser komplett verglast, dazwischen ein paar ältere, gemauerte Gebäude. Viele Leute auf der Strasse und der ständige Verkehrslärm. Zum Teil kann man sich gar nicht im Normalton unterhalten. Im Stanley Park finden wir wieder ein wenig Ruhe. Hier hat man nicht das Gefühl nahe einer Grossstadt zu sein. Schöne, grosse, alte Bäume stehen da und es gibt einige verschiedene Wege den Park zu Fuss, mit dem Fahrrad oder per Inline Skates zu erkunden. Der Park ist die grüne Oase zwischen Stadt und Meer. Ein Besuch im Aquarium an der Ostseite des Parks darf natürlich nicht fehlen. Alles in allem eine sehr schöne Anlage, aber: „Wir haben es uns grösser vorgestellt!“ Das Beste an dem Besuch war das 4D Kino. Ein Film über Lachse wurde gezeigt. Als vierte Dimension wurden Moosgeruch, Wind, Vibration des Stuhls, ein paar Wasserspritzer und Lichtblitze geschickt in den Film eingebaut. Das erschreckendste war, als ein Seeadler in Zeitlupe gezeigt wurde, wie er einen Lachs fängt. In dem Moment als er den Lachs greift, bekam jeder einen kleinen Stupf in den Rücken. Alle waren sehr überrascht und manche schrien auf.Es war tierisch lustig!

Um einen schönen Ausblick über Vancouver zu haben, assen wir eine Kleinigkeit im Drehrestaurant im „Top of Vancouver“. Wir haben in diesem Moment Glück mit dem Wetter und etwas Fernsicht. Ein Besuch in Gastown darf natürlich nicht verpasst werden. Hier steht eine Uhr, welche ausschliesslich mit Dampf betrieben wird. Jede viertel Stunde gibt sie über die Pfeifen Töne von sich, ähnlich wie eine Dampflokomotive. In Gastown sehen wir überraschender Weise die Bernertruppe, welche wir in der Nähe von Tok – Alaska getroffen hatten. Was für ein Zufall!Südlich von Downtown Vancouver mitten in der Bucht False Creek liegt Granville Island. Die 1913 künstlich aufgeschüttete Halbinsel diente bis in die 70er Jahre hinein als Industriestandort. Hier eröffnete 1979 in den alten Lagerhallen der Public Market, zunächst für landwirtschaftliche Produkte aus British Columbia. Später erweiterte sich das Areal zu einem Komplex mit Restaurants, Kunstgalerien und einer Kunsthochschule.

Auf der Sightseeingtour durch Vancouver, darf ein Besuch in China Town nicht fehlen. Alles ist in Chinesisch angeschrieben und die Auslagen der Händler sind sehr merkwürdig. Es riecht unbeschreiblich anders und viele getrocknete Lebensmittel sind nicht zu identifizieren. Wir fühlen uns hier sehr sicher und essen in einem Restaurant Mittag. Es ist billig und gut.

Fazit: Vancouver ist eine sehr grosse, saubere und sichere Stadt. Wir haben uns niemals bedroht oder unsicher gefühlt. Man kann hier sehr viel entdecken und die neusten Fashion Trends auf der Strasse sehen. Der absolute Schrei sind Leggins und Gummistiefel in allen erdenklichen Farben. Manchmal hatte ich ein kleines bisschen das gute Grossstadtgefühl, wie damals in Leipzig. Einfach toll!

Nach einem kurzen Besuch auf Vancouver Island setzen wir mit der Fähre nach Port Angeles über und erreichen damit erneut die USA. Wie uns der Westen der USA gefällt, erfahrt ihr in unserem nächsten Bericht.

 

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