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Unser Nissan Patrol

 

Als Ausgangsbasis für unsere Reisefahrzeug kam nur ein robuster Geländewagen mit Leiterrahmen und Starrachsen in Frage. Es sollte auch möglichst wenig Elektronik verbaut sein, oder falls doch eine einfach zu reparierende, falls dann trotzdem mal etwas passiert. Da ich die Lehre zum Automechaniker in einer Nissan Werkstatt gemacht habe und von daher schon viele Arbeiten am Typ Y60 gemacht habe, war für mich der Favorit eigentlich klar. Was mir nicht so gut gefiel ist der oft enorme Rostbefall der Karosserie aber auch des Rahmens. Dann hat der zu kleine Turbodieselmotor, welcher in der Schweiz üblicherweise verkauft wurde, thermische Probleme, so dass oft Zylinderkopfschäden auftraten. Auch der Turbolader ist ein Teil, das bei diesem Typ gerne ausfällt. Nun, leider gibt es in der Schweiz keine 4,2 Liter Diesel- bzw. Turbodieselmotoren welche in Australien oder Grossbritannien angeboten wurden. Das wäre der ideale Motor gewesen - ein Traum, untödlich.

Ich entschied mich schlussendlich für den grossen 4,2 Liter Benzinmotor, der zwar als Säufer verschrien wird, dafür aber genügend Leistung hat und eine sehr einfache, aber robuste Technik besitzt, die ich im Falle eines Falles mit bescheidenen Mitteln reparieren kann. Der Verbrauch ist auch nicht so dramatisch, wie ich das befürchtet hatte. Bei unserer ersten längeren Erprobungsreise nach Slowenien mit vielen Passstrassen in den Dolomiten hatten wir einen Durchschnittsverbrauch von knapp 16 Litern. Mit dem schwachen Dieselmotor komme ich aus Erfahrung auf annähernd ähnliche Werte, weiss dabei aber nie wann der Zylinderkopf das nächste mal überlastet wird.

Unseren Patrol habe ich aus dem Kanton Tessin gekauft. Das hat den Vorteil, dass das Auto praktisch keinen Rost hat. Auch sonst war das Fahrzeug sehr gepflegt. Auch eine Standheizung war schon verbaut. Ansonsten alles original. Tiptop.

 

                                             Bild: Patrol im Originalzustand

 

Nach dem Kauf war ich natürlich sehr motiviert den Wagen nach meinem Gusto umzubauen. Es sollte eine ordentliche Höherlegung mittels Fahrwerksfedern erfolgen, Dachständer im Eigenbau für die Aufnahme eines Dachzelts, geländegängige Räder mit "richtigen" Reifen, Seilwinde, Innenausbau mit Auszug am Heck und Möglichkeit zur "Notschlafstelle", Ansaugluft-Schnorchel usw. verbaut werden.

Da ich über meine Firma (PUMAR GmbH) sehr gute Konditionen bei Lieferanten von Offroadzubehör erhalte, war schnell ein Fahrwerk der Marke Dobinson bestellt und auch ein Dachzelt der Marke Howling Moon liess nicht lange auf sich warten. Andere Felgen (Stahlfelgen von Y61) waren auch schnell von einer befreundeten Werkstatt besorgt und so schaute das doch schon viel besser aus!

 

                                             Bild: Patrol mit Dobinson Fahrwerk und Y61 Felgen mit 285/75 R16 BF Goodrich MT

Beim Dachständer konnte ich zum Glück auf die Hilfe meines Bruders Rico zählen. Er hat den kompletten Dachständer aus Stahl nach meinen Vorgaben gefertigt. Stahl bevorzuge ich Aluminium gegenüber, da ich Stahl auch im hintersten Urwald schweissen kann -  bei Aluminium fehlt sicher das passende Werkzeug und Kow-How wenn wir irgendwo im tiefsten Afrika einen Schaden beheben müssen. Dasselbe gilt auch für die Felgen.

Nachdem Beate und ich das Dachzelt abgeholt hatten, galt es natürlich dies möglichst schnell zu montieren. Wir haben das zu zweit gemacht mit Hilfe des Autolifts ging es auch einigermassen bequem. Damit war die Grundlage zum Reisen schon mal gelegt.

 

 Bild: Rico beim Schweissen des Dachständers                                             Bild: Dachzelt montiert und schon bewohnt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Somit stand einer ersten Erprobung des Dachständer- und zeltes nichts mehr im Weg - ausser vielleicht das schlechte Wetter... Nun auf Reisen wird es sicher auch nicht immer eitel Sonnenschein sein. Also gings an einem Abend auf die Alp Nova Obersäss wo wir auf ca. 2000 m.ü.M. übernachten wollten. Es wurde nass und kalt. Genau das richtige für einen ersten Test. Ausserdem sollte das Zelt auch mal richtig nass werden, damit sich einige feine Poren noch schliessen können. Die Regenplane haben wir deshalb bewusst zu Hause gelassen. Um 3 Uhr in der Nacht tropfte es mir auf die Nase...

Am Morgen ging das Abbauen des Zeltes dann erstaunlich rasch. Kein Wunder bei 0°C und anhaltendem Regen.

 

 Bild: Fahrt über Alpweg Richtung Jenazer Alpen                                   Bild: Aufbau mit Sicht Richtung Drusenfluh

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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